Der Urzustand des unendlichen Bewusstseins sind Stille und Bewegungslosigkeit. Einige nennen es ganz simpel die „Leere“. Dies vermittelt jedoch den Eindruck eines „Nichts“, der eines Vakuums. Doch dies ist es nicht mal ansatzweise. In der Stille, der Bewegungslosigkeit liegt nämlich die Gesamtheit aller Möglichkeiten, oder anders formuliert, unmanifestiertes, grenzenloses Potential. Wir erfahren die Welt der Formen und daher nehmen wir an, dass sich die Wirklichkeit an Dingen „festmachen“ lässt, welche wir sehen können. In Wahrheit wird sie jedoch durch das vermeintliche „Nichts“ bestimmt. Denn folgende Frage kann man sich hier stellen: Wie kann es Dinge ohne den augenscheinlichen Raum dazwischen geben, wenn es das „Nichts“ nicht gibt? Erst das „Nichts“ definiert etwas. Wir verehren und begehren „Dinge“ obgleich sie nur flüchtige (Wellen) Formen sind, die aus dem „Nichts“ auftauchen, aus dem unendlichen Allmöglichen, der reglosen, stillen „Leere“ des Gleichgewichts, auch Liebe genannt.

Klang existiert nur dank der Stille (des „Nichts) aus der er kommt und auch wieder eingeht. Wie könnte es Klang (eine Schwingungsfrequenz, die wir in das „Gehörte“ umsetzen) ohne die Stille geben, die ihn hervorhebt? Probiert mal einen Augenblick lang vollkommen still da zusitzen. Innerhalb des scheinbaren „Nichts“ der Stille, liegt die Gesamtheit aller Existenz, allen Potentials sowie aller grenzenlosen Möglichkeiten.

Ihr enstammt auch diese leise Stimme (innere Stimme bzw Intuition) welche in Form des Wissens zu uns spricht. Diese Stimme ist die Verbindung nach „Zuhause“, unser Band zu dem, was wir in Wirklichkeit sind. Wenn man die Stille eine bestimmte Zeit auf sich wirken lässt und dann was sagt, durchbricht man diese. Man wählt in diesem Augenblick einen potentiellen Aspekt bzw. eine Möglichkeit, Worte/Gedanken aus der Gesamtheit des Potentials aus, welche in der Tat aus der reglosen, schweigenden „Leere“, dem Unendlichen Einen stammen.

Was geschieht wenn ich z.B. verstumme? Die vorher gewählte Möglichkeit, also der von mir verursachte Laut, verschmilzt wieder mit der Gesamtheit des Alles was ist – der Stille. Das gleiche passiert wenn eine „materielle“ Gestalt stirbt. Sie löst sich auf und geht ein ins „Nichts“, das zugleich Alles ist. Die Gesamtheit aller Möglichkeiten beschreibt, dass die Unendliche Einheit sowohl Alles als auch Nichts ist, überall und nirgends. Sie ist und sie ist nicht, sie wird und sie wird nicht und sie kann wie auch nicht. Dies sind keine Widersprüche oder paradoxe Aussagen, auch wenn sie so erscheinen mögen. Es sind lediglich verschiedene Ausdrucksformen der Gesamtheit aller Möglichkeiten.

Die unmanifestierte Gesamtheit aller Möglichkeiten ist unser wahres Wesen. Sie durchdringt die gesamte Existenz. Somit durchdringen auch wir sie, da wir Ausdrucksformen des ewigen EINEN sind. Die Schöpfung ist nicht wie ein Hochhaus, also hierarchisch aufgebaut. Sie besteht vielmehr aus verschiedenen energetischen Dichtegraden, Frequenzen, die sich denselben Raum teilen, sowie sich z.B. ein TV Gerät und ein Radio den gleichen Raum teilen, einander jedoch nicht stören sofern ihre Frequenzen sich nicht überlagern respektive zu nahe beeinander liegen.

Die Gesamtheit aller Möglichkeiten, sowohl in manifestierter als auch unmanfiestierter Form, existiert genau dort, wo man sich im Hier und Jetzt befindet. Der Grund- und Urzustand des Unendlichen Gewahrseins ist die Stille sowie die bewegungslose Gesamtheit allen Potentials. Diese ist immer da, wenngleich die Mehrheit der Menschen in der Welt der Dinge und Formen die stille Quelle von Allem was ist, nicht mehr wahrnimmt. Die Menschheit hört nur den Lärm der manifestierten Illusion (Frequenzen und Wellenformen) und lebt daher ein Leben von begrenzten Möglichkeiten anstatt die Gesamtheit des grenzenlosen Potentials.

In der Stille der unmanifestierten Möglichkeiten finden wir die Liebe im wahrhaftigen Sinn. Somit ist die Liebe die einzige Wahrheit und alles andere letztlich eine Illusion. Es ist die Liebe in ihrem erhabendsten Ausdruck, welche es dieser Stille, unserer Quelle gestattet, ewiglich fortzubestehen. Die reinste Form der Liebe ist die Willensfreiheit. Sie ist das Geschenk der Quelle an alle seine geistigen „Schöpferwesen-Kinder“, die so durch den Gebrauch dieses Willens, die Gesamtheit dieser ewiglichen Stille, also die Gesamtheit des Alles was ist, immerzu erforschen und erweitern können. Das ist Schöpfung.

Schöpfung ist der Akt, die Liebe aus dem Innern des Seins, in eine einzigartige, frei bewegliche, schöpferische Form zu bringen. In Wirkichkeit ist dieser Bund absolut umwerfend und erhaben. Denn, alles was immer man denkt, was man ersehnt, das wird die Quelle werden. Die Quelle offeriert immer alles, was sie gerade IST, damit man die Geamtheit des Alles was ist, welches die Stille, also die Quelle ist, erfahren und erleben kann. Die „Stille“ ist in Wirklichkeit die Grundlage aller unserer Träume und unseres gesamten Seins.

Jede Form ist schwingende Energie und Klang und diese werden wiederum vom Gedanken hervorgebracht. Doch mit diesem Wort (Gedanke) kann in Wirklichkeit nicht zum Ausdruck gebracht werden was wirklich gemeint ist. Dafür ist Sprache nicht geeignet. Ich hoffe ihr versteht dennoch wie ich es meine. Man könnte was ich meine auch als „Unendliche Gedanken“ bezeichnen, jedoch genauso als göttlichen Willen. Als Wille der Gesamtheit aller Möglichkeiten, sich selber zu erfahren, denn ein geistiges Schöpferwesen, kann mit jedem Gedanken (mit jeder Möglichkeit) machen was es will. Unsere Betrachtungsweise macht aus etwas irgendwas. In Wirklichkeit ist es aber nach wie vor einfach Potential, eine Möglichkeit. Es ist einfach, es ist rein. Es ist Liebe.

Die Welt im „aussen“ besteht aus einer Reihe von Schwingungen, in welcher Informationen codiert sind, welche wir in vermeintlich feste Materie umwandeln. Form ist nichts anderes als schwingende Energie, welche durch Klang zusammengehalten wird. Oder präziser formuliert, die schwingende Energie wird durch klanglenkende Gedanken gesteuert. Form ist in Wahrheit ein Gedankengebilde, das Klang erzeugt und so schwingen lässt, dass verschiedene Dinge entstehen. Eindrücklich hierzu die Aufnahme wie ein Frosch über Geräusche, Wellenformen im Wasser kreiern kann:

Die Wellenformen bleiben so lange bestehen, wie der Klang des Frosches anhält. Verhallt der Klang, löst sich das Muster im Nu wieder auf. Auf diese Weise entsteht Form, um schliesslich zu „sterben“ respektive sich wieder aufzulösen.

Die Schöpfung entsteht aus dem unendlichen Gewahrsein der Gesamtheit aller Möglichkeiten heraus. Als regloses, stilles Potential kann sich die Gesamtheit aller Möglichkeiten innerhalb der Schwingungswelt der Schöpfung durch eine endlose Vielzahl von Möglichkeiten zum Ausdruck bringen. Das ist Liebe. Pure, grenzenlose Liebe in reinster Form.

Alle sind wir ein schöpferischer Teil von diesem Wunder, Leben gennant. Getragen, behütet und versorgt von einer grossartigen Liebe, welche wir uns in Wirklichkeit nicht annähernd vorstellen können und für welche es keine Worte gibt.

„Da gibt es eine Stimme die keine Worte benutzt – höre ihr zu.“ (Rumi)