Der „Zeitknotenpunkt“ in welchem wir augenblicklich leben, offeriert die wundervolle Möglichkeit, sich wieder als das zu erkennen, was jede(r) von uns in Wirklichkeit ist.
Wir sind Gewahrsein – Wesen, welche sich der Dinge bewusst sind. Alles andere sind Illusionen, geniale allerdings. Es ist wichtig zu verstehen, dass wir nicht unsere Körper sind. Wir sind die Instanz die bewusst ist und sich durch den Körper erfährt. Das ist ein enormer Unterschied. Gewahrsein in seiner reinsten Variante ist gestaltlos, kann sich aber durch Form erfahren. Befindet es sich in einem Zustand der maximalen Ausdehnung, ist es noch nicht einmal Energie. Es ist einfach. Wir sind nur dann „Lichtpunkte“ wenn wir in die „Welt der Schwingung und Frequenz“ eintauchen. Ansonsten sind wir einfach.
Unser individuelles Gewahrsein ist ein Ausdruck des absoluten Gewahrseins. Daher sagen manche Religionen und auch indigene Völker, wir seien Aspekte oder „Kinder“ des höchsten „Gottes“ bzw. des „grossen Geistes“. Andere Religionen verurteilen jede Lehre, welche andeutet, dass wir „Gott“ seien, als Blasphemie. Mir persönlich gefällt der Ausdruck „Undendliches Gewahrsein oder Bewusstsein“ anstelle des Begriffes eines Gottes.
Das Konzept der Gotteslästerung verstärkt jedoch die künstlich geschaffene, unserer Versklavung dienende Vorstellung, wir seien unbedeutend, allein, isoliert und machtlos. Wer sich getraut richtig tief hinzuschauen und zu fühlen, erkennt, dass nichts davon der Wahrheit entspricht. Wer dem Menschen jedoch ersteres einreden kann, kann diesen in eine Art Ohnmacht (ohne Macht) hineinmanövrieren und ihn relativ leicht unterjochen. Wenn man sich heute den geistigen und auch seelischen Zustand vieler Menschen zu Gemüte führt, muss man unweigerlich zum Schluss kommen, dass dem genau so ist.
Der aus England stammende Philosoph Alan Watts (1915-1973) hatte recht, als er meinte: „Gott ist, was niemand zugibt zu sein, aber jeder ist.“ Die Kutten der Geistlichen symbolisieren das künstlich erzeugt Gefühl, der Getrenntheit und Vereinzelung, da sich deren Träger wie Wachposten zwischen den Gläubigen und die vermeintliche Gottheit stellen. Sie verstehen „Gott“ angeblich besser als die einfachen Leute. Das ist natürlich Nonsense.
Wir sind in Wirklichkeit Aufmerksamkeitsbrennpunkte innerhalb des unendlichen Gewahrseins, welches sich fortlaufend selbst erfährt. Das bedeutet jedoch nicht, dass das Gewahrsein jedes Brennpunktes unendlich ist. Wer auf dem Gipfel eines Berges steht, geniesst einen genialen Ausblick. Befindet man sich jedoch in einem stockdunklen Raum, kann man überhaupt nichts erkennen. In beiden Fällen nimmt ein Aufmerksamkeitsbrennpunkt – das Gewahrsein – die ihn umgebende „Wirklichkeit“ wahr, doch das Ergebnis fällt sehr different aus. Nicht anders verhält es sich mit dem menschlichen Geist, wenn man ihn zur Gesamtheit des unendlichen Gewahrseins in Relation setzt…Das moderne, menschliche Bewusstsein liegt, von Illusionen gefangen, derart im Tiefschlaf, dass man kaum noch von bewusst sprechen kann. Der Tropfen ist der Ozean und der Ozean ist der Tropfen. Doch wenn die Wahrnehmung des Tropfens vom grossen ganzen abgeschottet wird, verfügt er ganz offensichtlich nicht mehr über das Gewahrsein des Ozeans… Wie unschwer zu erkennen ist, entspricht dieser Umstand dem aktuellen Bewusstseinszustand sehr vieler Wesen, welche hier auf Erden „inkarniert“ sind.
Begriffe wie „unendlich“ oder „absolut“ greifen zu kurz, will man das Gewahrsein beschreiben, welches sich jenseits von Raum und Zeit erstreckt, doch sie können sehr wohl hilfreich sein, um den qualitativen Unterschied zur menschlichen Schmalbandwahrnehmung herauszustellen. Das unendliche Gewahrsein IST einfach. Es ist eine ISTHEIT, ein Bewusstsein, dass alles weiss und alles „sieht“, da es alles ist. Das Spektrum möglicher Gewhrseinszustände erstreckt sich daher von der Gesamtheit aller Möglichkeiten bis zu den einschränkendsten Perspektiven, in welcher man sich als unbedeutendes, kleines ICH wahrnimmt, dass nichts kann und zu nichts nutze ist. Zurzeit bewegt sich die Menschheit leider noch am unteren Ende dieser Wahrnehmungsskala.
Die grenzenlose Liebe stellt in Wirklichkeit die einzige Wahrheit dar. Sie ist die Urquelle des Lebens selbst. Das ist alles was man wissen sollte. Alles andere sind wunderbare, bisweilen geniale Träume und Illusionen.
Was ist das unendliche Gewahrsein? Es ist das Gewahrsein, dass sich seiner selbst gewahr ist. Es ist die ruhende Stille der Gesamtheit aller Möglichkeiten. Es ist das absolute Potential, dass darauf wartet ins „Da-Sein“ imaginiert zu werden.
Der vom unendlichen Gewahrsein getrennte Verstand, hält nur dann etwas für real, wenn sich etwas bewegt, eine Gestalt hat oder Geräusche von sich gibt. Doch alle Dinge sind nur manifestierte Möglichkeiten, die der unendlichen Vorstellungskraft, der grenzenlosen Möglichkeiten entspringen. Wenn wir sprechen, holen wir eine dieser Möglichkeiten in die augenblickliche „Realität“. Hören wir auf zu reden, verschwindet die zu Worten gewordene Möglichkeit wieder in der Stille der Gesamtheit aller Möglichkeiten. Realitäten, die sich bewegen, eine Form haben und Klänge aussenden, sind Produkte der unendlichen Vorstellungskraft, welche sich als Schwingunsgsfelder manifestieren. Wenn etwas jedoch schwingt, ist es in Wirklichkeit eine Illusion. Denn das unendliche Gewahrsein IST einfach.
Spannend sind hierzu auch die Aussagen und Beschreibungen zu werten, welche von Menschen gemacht wurden, welche eine „Nahtoderfahrung“ erlebt hatten. Zum Beispiel jene des Mediziners Dr. Eben Alexander, welcher aus dem Koma erwachte, um uns von einer gänzlichen anderen „Realität“ zu berichten. Er beschreibt darin die „blendende Finsternis“ bzw. einen Kern, dem die reinste Liebe und alles Wissen entströmt. Auch der geniale Erfinder Nikola Tesla sprach von diesem Kern. „Es gibt im Universum (ich nenne es lieber Multiversum) einen Kern, von dem wir Wissen, Kraft und Inspiration beziehen. In die Geheimnisse dieses Kerns bin ich noch nicht eingedrungen, doch ich weiss, dass er existiert.“
Indigene und antike Völker überall auf der Welt haben diese gütige Kraft mit eigenen Begriffen beschrieben. Die Lakota Indianer nannten sie „Wakan Tanka“ – die Kraft die alle Dinge bewegt. Das ist eine wundervolle Bezeichnung für das „Alles was ist.“ Das unendliche Gewahrsein kann man sich als einen unendlichen Ozean grenzenloser Möglichkeiten vorstellen. Wir haben den verschiedenen Ozeanen der Erde unterschiedliche Namen gegeben, doch bilden sie genau genommen, ein zusammenhängendes Gewässer. In ähnlicher Weise tragen Menschen, Länder, Kulturen, Bäume, Berge, die Luft, der Regen, Planeten, Sterne und Galaxien verschiedene Namen, doch sie sind alle nur veschiedene Manifestationen desselben Ozeans, welchen ich als unendliches Gewahrsein, Bewusstsein bezeichne.
Wir alle zusammen sind dieser Ozean. Ewiglich verbunden, ewiglich eins. Ewiglich ISTHEIT. Das ist das grösste Geschenk, welches uns jemals dargebracht wurde. Namaste.
Schliessen möchte ich mit einem tiefgründigen Zitat des Schriftstellers Leonard Cohen:
„Wenn du nicht zum Ozean wirst, bleibst du dein Leben lang „seekrank“.
Im Video erzählt Dr. Eben Alexander, welcher bis zu seinem 54. Lebensjahr ein rein materialistisches Weltbild hatte, was er im unendlichen Gewahrsein während seiner Nahtoderfahrung für Erfahrungen machte. Seine Aussagen und Erläuterungen sind sehr berührend. Das Video kann mit deutschen Untertiteln angesehen werden.